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David Ignatius, Jahrgang 1950, stammt aus Cambridge, Massachusetts, und wuchs auf in Washington DC. Nach seinem Studium in Harvard und am Kings College in Cambridge, England, wurde Ignatius Journalist. Sein beruflicher Werdegang führte ihn zunächst zum Wall Street Journal, für das er drei Jahre lang als Korrespondent über den Zusammenbruch des Libanon und den aufkeimenden Terrorismus berichtete, dann zur International Herald Tribune und zur Washington Post, für die er seit 1986 als Herausgeber und Kolumnist arbeitet.
Ignatius, der für seine journalistische Arbeit mehrfach ausgezeichnet wurde, gilt als intimer Kenner der Nahost-Politik und der Geheimdienst-Szene. Auch seine Romane, die seit 1987 erscheinen, spielen weitgehend im Geheimdienst-Milieu. Ignatius' bisher erfolgreichster Roman »Der Mann, der niemals lebte« wurde von Ridley Scott mit Leonardo DiCaprio und Russel Crowe in den Hauptrollen verfilmt.
Ignatius' Bücher sind realistische, gut recherchierte Geheimdienstromane, glaubwürdig und robust in der politischen Realität verankert. Seine Werke sind weniger actionlastig als genretypisch üblich - seine Hauptfiguren sind keine Superhelden und der body count ist überschaubar. Zentrale Themen seiner Romane: Die Mechanismen und Abgründe der Geheimdienst-Arbeit (Ignatius schildert die CIA dabei kritisch als inkompetenten, vorurteilsbelasteten Laden), technologische Bedrohungen und Cyberkrieg (Quantencomputer, Hacker, digitale Spionage), geopolitische Rivalitäten zwischen den Großmächten USA, China und Russland, und die Interaktion der Geheimdienste mit den globalen Finanzsystemen.
Seine Romane funktionieren wie "fiktionalisierte Sachbücher" - technisch präzise, aber dramaturgisch geschickt aufbereitet. Ignatius' Stärke, so heben es die Kritiker und Kritikerinnen hervor, liege darin, komplexe technische und politische Zusammenhänge verständlich zu vermitteln, ohne die Spannung zu vernachlässigen. Statt Superhelden (und Superbösewichten) zeichnen sich die Romane David Ignatius' mit psychologisch überzeugenden Figuren und "slow-boil suspense" aus, wie es in Kirkus Reviews in einer Besprechung zu »The Paladin« heißt. Die Rezension bescheinigt dem Roman, was für alle Bücher von David Ignatius gilt: unaufdringliche Spionagethriller von einem Veteranen des Genres.
Bibliographie: | ||
Agents of Innocence [London: W. H. Allen, 1988] [New York: W. W. Norton, 1987] |
1987 |
Operation Beirut [Reinbek: Rowohlt, 2011] [Bergisch Gladbach: Bastei Lübbe, 1990] [München: List, 1988 unter dem Titel »Die Wurzeln der Hölle«] |
Siro [London: Headline, 1991] [New York: Farrar Straus Giroux, 1991] |
1991 |
Das Netzwerk [Reinbek: Rowohlt, 2009] |
The Bank of Fear [London: Headline, 1994] [New York: William Morrow, 1994] |
1994 |
Blutgeld [Reinbek: Rowohlt, 2010] [München: Econ & List, 1999] [München: Marion von Schröder, 1998 unter dem Titel »Bank der Angst«] |
A Firing Offense [London: Headline, 1997 u.d.T. »A Firing Offence«] [New York: Random House, 1997] |
1997 |
Reporter ohne Auftrag [München: Goldmann, 1999] [München: Blessing, 1997] |
The Sun King [New York: Random House, 1999] |
1999 |
Der König von Washington [München: Blessing, 2001] |
Body of Lies [London: Quercus, 2008] [New York: W. W. Norton, 2007] |
2007 |
Der Mann, der niemals lebte [Reinbek: Rowohlt, 2008] |
The Increment [London: Quercus, 2009] [New York: W. W. Norton, 2009] |
2009 |
Der Einsatz [Reinbek: Rowohlt, 2010] |
Bloodmoney [London: Quercus, 2011] [New York: W. W. Norton, 2011] |
2011 |
Der Deal [Reinbek: Rowohlt, 2012] |
The Director [London: Quercus, 2014] [New York: W. W. Norton, 2014] |
2014 |
Ein neuer Feind [Reinbek: Rowohlt, 2016] |
The Quantum Spy [London: Canelo, 2017] [New York: W. W. Norton, 2017] |
2017 |
Quantum Spy [Reinbek: Rowohlt Hundert Augen, 2019] |
The Paladin [London: Canelo, 2020] [New York: W. W. Norton, 2020] |
2020 | |
Phantom Orbit [New York: W. W. Norton, 2024] |
2024 |
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