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Raymond Chandler: Die kleine Schwester (Ullstein 730)
Info des Ullstein Verlags:
Das farben- und figurenreiche Handlungsgeflecht rankt sich um eine kleine Sprechstundenhilfe - eben die Titelheldin -, ihren heruntergekommenen Bruder, eine Filmdiva, einen Gangster großen Stils, einen Arzt auf Abwegen und eine schwarzlockige Sirene. Der eigentliche Held aber ist wiederum Chandlers Privatdetektiv Philip Marlowe - im Gegensatz zu seinen Kollegen aus anderen Kriminalromanen keineswegs nur ein Ausbund von überlegener Schlauheit, sondern mit sehr menschlichen Zügen, wie er da so vor seinem staubigen Schreibtisch sitzt: ein einsames Stiefkind des Glücks; nicht immer im Sinne der Polizei, aber stets ehrlich gegenüber seinen Auftraggebern diesem undankbaren Beruf nachgehend; manchmal arg ramponiert von den Ereignissen, mitunter ein bißchen liebenswürdig sentimental und stets sympathisch durch eben seine Redlichkeit und seinen grob-trockenen Witz, der vielleicht das Beste in diesem brillantgeschriebenen Buche des Meisters der amerikanischen Kriminalliteratur im letzten Jahrzehnt ist. Und wie immer bei Chandler sind seine Figuren - so groß auch die Rolle des Revolvers bei der Schlichtung von Streitigkeiten ist - keine konstruierten Typen wie anderwärts so oft, sondern Menschen aus Fleisch und Blut mit all ihren großen Schwächen und, vielleicht, ihren kleinen Stärken.
Raymond Chandler: Die kleine Schwester. (The Little Sister, 1949). Kriminalroman. Aus dem Amerikanischen von Peter Fischer. Frankfurt/M.: Ullstein Taschenbücher-Verlag, 1958 (1. Aufl. - Nürnberg: Nest-Verlag, 1953), Ullstein Bücher Nr. 730, 190 S., 1.90 DM..
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