Kiepenheuer & Witsch |
Christine Eichel: Schwindel Info des Verlags Kiepenheuer & Witsch: Er wird auf offener Bühne verhaftet: ein leidenschaftlicher Charmeur, ein begnadeter Barpianist, ein virtuoser Hochstapler, der seine Schwäche für die Damen zum Beruf gemacht hat. Ein Heiratsschwindler, der auch vor Mord nicht zurückschreckt.Und er ist eine gefährliche Herausforderung für die Gefängnispsychologin Dr. Renate Mayntz: Auf der Suche nach der Wahrheit taucht sie mit ihm ein in die schillernden Kulissen von Flirt und Verrat, in die Welt der Luxushotels und der Tanztees. Dort spürt der hochsensible Frauenmörder seine Opfer auf, einsame, wohlhabende, unerfüllte Frauen, denen er für kurze Zeit die perfekte Illusion der großen Liebe schenkt. Dass er ein Kenner und Könner des Liebesspiels ist, kommt nicht von ungefähr: Er selber verliebte sich einst bis zum Wahnsinn in die kapriziöse Pianistin Chrysantheme, eine Liebe, die in der Katastrophe endete. In brillant inszenierten Dialogen erzählt der Roman, wie der Mörder und die Psychologin sich im Gefängnis einander annähern: ein intellektuelles, erotisches, zuweilen zynisch-abgründiges Wortduell, das eine eigentümliche Dynamik entwickelt. Fast scheint es so, als ob der professionelle Herzensbrecher einmal mehr obsiegt, doch er ahnt nicht, dass er sein Spiel zum ersten Mal mit einer ebenbürtigen Partnerin spielt ... Ein Buch über die Machtspiele der Liebe. Christine Eichel: Schwindel. Roman. Originalausgabe. Gebunden, 207 S., 32.00 DM.
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Hansjörg Schertenleib: Die Namenlosen Info des Verlags Kiepenheuer & Witsch: Christa Notter erzählt ihrer Tochter von der Abhängigkeit zum Vater, dem Buchdrucker und Korrektor, dessen stille Konsequenz sie bewunderte. Berichtet von der schwierigen Liebe zur religiösen Mutter, die sich das Leben nimmt, weil Gott zuläßt, dass sie an Krebs erkrankt. Sie erzählt von ihrer Jugendliebe zum Vikar Michael, dem Vater ihrer Tochter; von den Bluttaten und Initiationsriten der Sekte um Fisnish, die wie die mittelalterlichen Katharer die korrupte katholische Kirche bekämpft. Dabei schwört sie aber, anders als die Katharer, auf Rache und Gewalt. "Die Namenlosen" töten, um zu erlösen. Christa Notter gesteht ihrer Tochter auch den Mord an jenem Mann, in dessen Gewalt sie als Mädchen war. Und sie erzählt von Erich, dem Geliebten, einem Straßengaukler und Abtrünnigen wie Christa, der sie die Rache vergessen lässt und aus der Illegalität führen will. Südfrankreich, die Schweiz und Irland bilden die Kulisse für diesen komplex komponierten, dramatischen Roman. Hansjörg Schertenleib erzählt knapp und voller Intensität, radikal und zugleich poetisch und mit Menschenkenntnis vom Leben einer Frau, das aus den Fugen geraten ist, und von der Möglichkeit, es wieder einzurenken, indem sie sich für die Liebe und gegen den Hass entscheidet. Hansjörg Schertenleib: Die Namenlosen. Roman. Originalausgabe. Buchleinen, 316 S., 39.90 DM.
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