Rotpunkt

Dominique Strebel und Patrik Wülser (Hg.): Mordsspaziergänge

Info des Rotpunkt Verlags:
Meistens ist es November und neblig. Und meistens spielt mindestens ein Toter eine wichtige Rolle. Alphons Clenin, der Polizist von Twann, öffnete die Wagentür und legte dem Fremden die Hand väterlich auf die Schultern. Er bemerkte jedoch im gleichen Augenblick, dass der Mann tot war. Die Schläfen durchschossen. Und meistens liest man so etwas zu Hause unter der Bettdecke, am Küchentisch, in der Badewanne, wenn's draußen regnet oder Nebelschwaden die Sicht trüben. Kriminalromane. Dann entstehen Bilder im Kopf.

Man kann die Tatorte aber auch aufsuchen, den Krimi als literarischen Reiseführer verwenden. Denn viele Mordgeschichten spielen an ganz realen Orten, an denen man die Atmosphären der Kriminalromane fühlen, riechen, ihnen nachspüren kann. Dann werden die Krimis lebendig: die deftigen Beizen, engen Schründe, allzu satten Matten und gruselig einsamen Höfe. Im Emmental, im Berner Oberland, im Seeland oder in der Stadt Bern. Denn: Im Kanton Bern spielt die Mehrzahl der literarischen Verbrechen.

In Mordsspaziergänge haben zehn Autorinnen und Autoren die berühmtesten Fälle der Schweizer Kriminalliteratur nochmals aufgerollt, erwandert und mit zahlreichen Indizien, Zeugenaussagen und Quellenmaterial ergänzt. Autoren und (Zeit-) Zeugen sind in Mordsspaziergänge aber nicht nur zu lesen, sondern auch zu hören: Dem Buch liegt eine CD bei. Und die empfohlenen Wanderungen sind leicht genug, dass man den Walkman mitnehmen und die Geschichten outdoor auf sich wirken lassen kann. Tipps für den faulen Sonntag.

Dominique Strebel und Patrik Wülser (Hg.): Mordsspaziergänge. Kriminalliterarische Wanderungen im Kanton Bern. Fotos von Willi Brand, beigelegte CD mit Tondokumenten. Kartoniert, 250 S., 24.00 Euro (D).