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Bertelsmann

 

Der Schützling

Patrick Redmond: Der Schützling

Info des Bertelsmann Verlags:
Ist Michael glücklich? Der junge Londoner Anwalt kann diese Frage selbst nicht beantworten. Er weiß nur, dass er Glück gehabt hat. Niemand hat ihm an der Wiege gesungen, dass er einst als hoffnungsvoller Nachwuchs in einer renommierten Wirtschaftskanzlei arbeiten würde. Nie hätte er gedacht, dass er sich eines Tages mit einem bildhübschen Mädchen aus bürgerlichem Haus verloben könnte, und doch scheint die Kunststudentin Rebacca fest entschlossen, ihn sogar zu heiraten. Doch Michael weiß, wie fragil das Glück sein kann. Noch sind die Schatten seiner einsamen Kindheit in verschiedenen Waisenhäusern nicht gewichen, und Michael ahnt, dass jeder noch so kleine Fehler auf seinem Weg nach oben den Absturz auslösen könnte.

Daher ist er stets auf der Hut, immer darauf gefasst, dass dieses unverschämte und in seinen Augen auch etwas unverdiente Glück ihn von einem Tag auf den anderen im Stich lassen könnte. Doch es scheint ihm treu zu sein. Durch Zufall lernt er den wohlhabenden und sympathischen Max kennen. Endlich scheint nun auch Michaels sehnlichster Kindertraum, nämlich der Wunsch nach einem Vater, in Erfüllung zu gehen. Denn Max hat einen festen Platz in der Gesellschaft erobert und bietet Michael seine Erfahrung, seinen Schutz und seine Zuneigung an. Zum ersten Mal fühlt sich Michael bis in sein Innerstes verstanden. Endlich hat er einen Menschen gefunden, der mit ihm die Schrecken einer lieblosen Kindheit teilt. Von nun an wird er niemals mehr wirklich einsam sein.

Max wiederum scheint nur zu gerne in die Rolle des väterlichen Freundes zu schlüpfen. Es ist nicht das erste Mal, dass er diese Rolle spielt, denn auch Max hat die psychischen Verletzungen aus seinen Kindertagen nicht überwunden. Aber er hat gelernt, sie zu verstecken. Er hat gelernt, sie als Motor seines Erfolgs zu nutzen. Trotzdem ist auch in ihm der Wunsch nach absoluter Nähe übermächtig. Er schleicht sich mit Charme in Michaels Leben und macht sich unentbehrlich. Geschickt spinnt er ein feines, aber reißfestes Netz um seinen Schützling. Wachsam beobachtet er jeden Annäherungsversuch. Freunde und Verwandte sind unliebsame Konkurrenten im Kampf um Michaels Zuneigung. Er inszeniert kleine Intrigen in Michaels Freundeskreis, mit dem Ergebnis, dass die Freunde sich zurückziehen; er manövriert Michael aus dem Hintergrund in berufliche Schwierigkeiten, um ihm dann großzügig beizustehen. Doch der eigentliche Dorn im Auge ist ihm die Liebe Rebeccas. Sie erweist sich für ihn auch als die größte Herausforderung.

Michael will die Veränderungen um ihn herum nicht wahrhaben; auf Rebeccas Vorwürfe reagiert er zunächst betroffen, dann aggressiv. Als Rebecca ihn schließlich verläßt, sucht er die Schuld für das Scheitern der Beziehung nur bei ihr. Die totale Abhängigkeit von Max macht ihn blind und verzerrt sein Bild von der Wirklichkeit, während Max ihn nach Gutdünken manipuliert und kontrolliert. Doch Max hat Rebecca unterschätzt. Sie durchschaut das gefährliche Spiel und unternimmt einen letzten Versuch, durch ihre Liebe Michael aus den Fängen des bedrohlichen Übervaters zu befreien. Es scheint zu gelingen. Beide wollen noch einmal von vorn beginnen. Aber Max will seinen Schützling für sich allein. Um keinen Preis wird er ihn mit einem anderen teilen. Wer es wagt, sich dem Herzen von Michael zu nähern, begibt sich in Gefahr. Skrupellos benutzt er Emily, die labile und vom Leben enttäuschte Freundin Rebeccas, um die starke Konkurrentin aus dem Weg zu räumen. Seine Rechung geht auf. Am Ende hat er Michael auf gespenstische Weise für sich allein. Von nun an wird er ihn nicht mehr aus den Augen lassen.

In seinem Psychothriller inszeniert Patrick Redmond besitzergreifende Liebe und unerbittlichen Hass als tödliches Marionettenspiel - und erweist sich einmal mehr als genialer Beobachter jener Innenwelt, deren Verletzung Menschen zu Dämonen werden läßt.

Patrick Redmond: Der Schützling. (The Puppet Show, 2000). Roman. Aus dem Englischen von Jürgen Bürger. Gebunden, 475 S., 23.00 Euro (D).

 

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