Arche |
Didier Decoin: Der Tod der Kitty Genovese Info des Arche Verlags Queens, 13. März 1964: Um 3.15 Uhr stellt die 28-jährige Kitty Genovese, die von ihrer Schicht als Kellnerin nach Hause kommt, ihren Wagen in der Nähe ihres Apartments ab. Als sie aus dem Auto steigt, nähert sich ihr ein Mann. Dieser Mann ist Winston Moseley, der mit seiner Frau und zwei Kindern ebenfalls in Queens lebt. Winston Moseley arbeitet als Bürokraft, hat keine Schulden, ist nicht vorbestraft und bisher nie auffällig geworden. Trotzdem erregt etwas an der Art, wie er sich Kitty Genovese nähert, deren Misstrauen. Sie versucht, eine Notrufsäule zu erreichen, wird jedoch von Moseley eingeholt und auf offener Straße niedergestochen. Über einen Zeitraum von einer halben Stunde wird Kitty Genovese von Winston Moseley vergewaltigt, schwer verletzt und am Ende ermordet - während mindestens 38 Zeugen ihre Schreie hören und aus erleuchteten Fenstern heraus das Geschehen beobachten. Die anhaltende Untätigkeit von Zeugen nennt man seit Kitty Genoveses Ermordung »Bystander-Effekt« oder auch »Genovese-Syndrom«. Didier Decoin: Der Tod der Kitty Genovese. (Est-ce ainsi que les femmes meurent?, 2009). Roman. Aus dem Französischen von Bettina Bach. Deutsche Erstausgabe. Gebunden mit Schutzumschlag, 160 S., 19.90 Euro (D).
|