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Haymon

 

Niemand hat es kommen sehen

Gudrun Lerchbaum: Niemand hat es kommen sehen

Info des Haymon Verlags:
Wenn aus einer Frau wie du und ich die "Waldviertler Elektra" wird. Ihre Geschichte macht Schlagzeilen, die grell und laut sind. Maria bleibt leise.
Erst bemerkt sie niemand, dann haben alle ein Bild von ihr.

Die dörfliche Gerüchteküche brodelt in Eichschlag, auch durch die Medien zieht sich die wundersame Geschichte: Eine Frau, die ein Jahr verschwunden war, ist wieder aufgetaucht. Leidet aber an Amnesie - behauptet jedenfalls sie selbst. Was in den letzten Monaten passiert ist, wo sie war, weiß sie nicht. Was sollen da bloß die Leute denken? Vor allem, da kurz vor Marias Verschwinden ihre pflegebedürftige Mutter gestorben ist. Der Hausarzt spricht es schließlich laut aus: Hat sie ihre Mutter umgebracht? Doch selbst als weitere Vorwürfe auftauchen, bleibt Maria stumm. Was soll sie ohne Erinnerung denn sagen?
Je ausgiebiger sie schweigt, desto maßloser sprechen die anderen. Maria wird zur Projektionsfläche: Hure, Muttermörderin. Aber ist sie auch wirklich Täterin - jetzt, wo sogar das Landeskriminalamt gegen sie ermittelt?

Was würde eine wie Maria tun, wenn es nötig ist?
Wer ist Maria wirklich? Und, viel wichtiger: Was hat sie getan? Diese Frage beschäftigt die Ermittler*innen ebenso wie die Medien und die Menschen im Dorf. Besonders Marias Schulfreundin Rafaela kann die Anschuldigungen nicht glauben - das passt doch nicht zu der Person, die sie zu kennen glaubt. Aber auch der junge Journalist Lando interessiert sich für Maria und ihre Geschichte: Hat sie doch in den ausbeuterischen Strukturen gearbeitet, über die er recherchiert. Alle versuchen, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Oder zumindest Teile davon. Was sie dabei ausheben, hat Potenzial: Indem Maria nicht spricht, sagt sie etwas über andere. Und diese anderen Frauen schlagen zurück - können sie ihre Solidarität zu einer Waffe machen?

Dingfestmachung der Identitäten-Jongleur*innen?
Egal was ihr Umfeld, die Kolleg*innen, das Dorf, der Boulevard - die anderen eben - über sie sagen: Die unscheinbare Maria, die ruppige Chefinspektorin Mel oder auch Lando, der als Wiener Journalist für eine deutsche Zeitung schreibt, bleiben sich nicht nur treu. Sie erfinden sich darüber hinaus auch immer wieder neu, anders. Verbergen sie so Brüche und Risse, Unrecht oder Kummer? Oder haben sie einfach Lust am Spiel mit verschiedenen Versionen ihrer selbst? Gudrun Lerchbaum schreibt ihre Charaktere nicht fest: Sie bleiben wandelbar, wendig und in Bewegung. Ihr Spiel mit Perspektivenwechseln, Innensichten und Blicken von außen zieht uns in den Bann, ihre Charaktere begleiten uns auch über die letzte Seite hinaus. Denn so eine wie Maria, so eine sind wir doch alle irgendwie. Die Pflege der kranken Mutter, prekäre Arbeitsbedingungen, eine von Gewalt geprägte Beziehung - Marias Geschichte kommt uns schnell bekannt vor. Umso mehr lässt sie uns hoffen: auf die Stärke von Freundinnenschaft und vielleicht auch auf Gerechtigkeit.

Gudrun Lerchbaum: Niemand hat es kommen sehen. Kriminalroman. Originalausgabe. Hardcover, 284 S., 17.90 Euro (D), eBook 15.99 Euro (D).

 

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Der Metzger kommt ins Paradies

Thomas Raab: Der Metzger kommt ins Paradies

Info des Haymon Verlags:
Jesolo, Caorle, Bibione - das Paradies auf Erden?
Der Metzger wurde entführt! Hinterrücks! Und zwar von seiner Danjela. Die nämlich hat sich in den Kopf gesetzt, dass Willibald Adrian sich erholen soll. Schließlich steckt Adria in Adrian. Und nun sitzt er da zwischen öligen Sonnenanbetern und schreienden Kindern in einem Meer von Schirmen und Liegen. Und soll auch noch in jenes Gemeinschaftsurinal gehen, das sich Meer nennt. Entspannung? Pah!
Die Lautstärke steigert sich, als beim Sandburgenbau ein totes Hündchen ausgegraben wird - und wenig später ein menschlicher Toter aus einem Spind kippt. Zeitgleich beobachtet der Metzger dubiose Typen am Strand, die in ihrer Kühlbox offenbar nicht nur Dosenbier, sondern auch allerhand verdächtiges Material aufbewahren. Ein Glück, dass die Abreise bevorsteht!
Doch das Verbrechen will ebenfalls nicht am Strand bleiben: Es folgt Danjela und dem Metzger zurück nach Wien.

Der Metzger - ein Original
Der Metzger, das ist einer, der alte Dinge liebt. Die Ruhe seiner Werkstatt, nicht das touristische Tosen am Strand. Er ist einer, der gerne allein ist, manchmal allerdings war er auch einsam, bevor Danjela in sein Leben trat und es heller und schöner machte. Er ist einer, der in der Schule gemobbt wurde, weil er zu klug und zu weich war für die wilden Bubenspiele am Pausenhof. Einer, der gerne Rotwein trinkt, mitunter viel zu viel. Doch auch, wenn mit dem Wein manchmal die Melancholie kommt, weiß er um die schönen Seiten des Lebens. Und um die lustigen. Vor allem aber ist der Metzger einer, dem das Verbrechen immer wieder vor die Füße fällt, manchmal stolpert er sogar mitten hinein. Was für den Metzger alles andere als vergnüglich ist, ist es für die Leser*innen umso mehr: Der sechste Band um den Restaurator Willibald Adrian Metzger sprudelt vor Spannung, Tempo und Kapriolen. Molto bello!

Der Raab - ein Kultautor
Der Raab, das ist einer, der einen unverwechselbaren Stil hat. Schräger Humor, authentische Charaktere, Wortwitz, feine Gesellschaftskritik; vor allem eine sehr gute Beobachtungsgabe und zugleich die Fähigkeit, die Beobachtungen treffend-komisch aufs Papier zu bannen, das ist die Mischung, die ihn so erfolgreich gemacht hat. Beim Lesen ist es zuweilen schwer zu entscheiden, ob man gespannt der Auflösung entgegenfiebern oder sich lieber doch möglichst viel Zeit lassen möchte, um das Lesevergnügen voll auszukosten. Und vielseitig ist er, der Raab - er schreibt nicht nur verschiedene Kriminalromane, sondern auch Drehbücher.

Thomas Raab: Der Metzger kommt ins Paradies. Kriminalroman. Haymon Taschenbuch Bd. 313 (1. Aufl. - München: Droemer, 2013), 327 S., 12.95 Euro (D), eBook 11.99 Euro (D).

 

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