Gustav Kiepenheuer

Karel G. van Loon: Passionsfrucht

Info des Verlags Gustav Kiepenheuer:
Als Armin Minderhout erfährt, daß er aufgrund eines Genfehlers keine Kinder zeugen kann, gerät er mehr als ins Grübeln: diese Entdeckung bedeutet, daß er nicht der Vater seines dreizehnjährigen Sohnes Bo sein kann. Bos Mutter, Monika, starb vor zehn Jahren - mit ihr kann Armin also nicht mehr sprechen. Sein gesamtes Leben ist plötzlich in Frage gestellt: War das Zusammenleben mit seiner großen Liebe eine einzige Lüge? Zumindest einmal muß Monika ihn offensichtlich betrogen haben.

Armins Ideale geraten ins Wanken, und so macht er sich, von der quälenden Entdeckung getrieben, auf die Suche nach dem biologischen Vater seines Sohnes Bo - den "Täter", wie er ihn nennt. Die Suche wird für Armin zu einer Obsession, die beginnt, sein gegenwärtiges Leben zu zerstören. Er macht sich eine Liste mit "Verdächtigen" und spürt einen nach dem anderen auf. Als er schließlich auf den "Täter" stößt, ist dies jemand, mit dem er nicht im mindesten gerechnet hatte - ebensowenig wie der Leser dieses ungewöhnlichen Romans, der Detektiv- und Liebesgeschichte kunstfertig miteinander kombiniert. Die spannende Suche nach dem biologischen Vater von Bo, Armins Erinnerungen an die verstorbene Geliebte und seine zärtlichen Gefühle für den Sohn schildert der Autor mit einem herausragenden Gespür für Details und Nuancen. "Passionsfrucht" ist ein Psychogramm, ohne zu psychologisieren, ein Melodram ohne Larmoyanz, ein Krimi, der falsche Fährten legt - und dessen Auflösung in jeder Hinsicht überraschend ist.

Karel G. van Loon: Passionsfrucht. (De Passievrucht). Roman. Aus dem Niederländischen von Arne Braun. Gebunden, 239 S., 34.00 DM.